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Barolo – Star ohne Allüren

Die kurze lange Geschichte des Familienbetriebs Germano in Serralunga

 

Im Piemont, südwestlich der Stadt Alba im Hügelland der Langhe liegt das Anbaugebiet des Barolo, insgesamt 1827 Hektar Rebflächen. Es besteht aus elf Gemeinden, aus denen fünf besonders herausragen. Neben La Morra, Barolo, Castiglione Falletto und Monforte ist es das Örtchen Serralunga mit seinen berühmten Lagen, bei dem Weinkenner mit der Zunge schnalzen oder noch besser sie gleich mit einem Barolo aus diesem mittelalterlichen Dörfchen benetzen wollen. Die Tradition des Barolo aus 100% Nebbiolo-Trauben reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Der französische Önologe Louis Oudart wurde 1832 vom Politiker Camillo Benso di Cavour ins Piemont geholt, um dem heimischen Wein den nötigen Qualitätsschub zu geben. So wurde aus dem Barolo schon bald der Wein der Könige (von Savoyen) und der König der Weine. Die Trauben wurden zu dieser Zeit – abgesehen von kleinen Mengen für den Eigenbedarf – auf den Gütern der Adligen und in den Kellereien großer Handelshäuser ausgebaut. Kleine bäuerliche Betriebe waren ausschließlich Traubenproduzenten, oft auch in gemischter Landwirtschaft.

 

Mit Leidenschaft, harter Arbeit und Familiensinn an die Spitze

Eine große persönliche Leidenschaft von Sergio Germano sind Weißweine und speziell deutscher Riesling. Mitte der 1990er Jahre erwarb er eine erste Parzelle in Cigliè in der Alta Langa, eine gute halbe Stunde von Serralunga entfernt. Die Weingärten dort sind höher gelegen und durch kältere Nächte noch besser für weiße Trauben geeignet. Hier begann Sergio mit dem Anbau von Riesling und Chardonnay, mit Erfolg! Heute bewirtschaftet Sergio Germano 9 Hektar in der Region und gilt als einer der besten Weißweinproduzenten des Piemont.
Sergio betreibt mit seiner Frau Elena und den erwachsenen Kindern Elia und Maria auf eine sehr unprätentiöse Weise das Familienweingut. Die Barolos und die Weißweine erhalten immer wieder die begehrten 3 Gläser des Gambero Rosso sowie hohe Punkte-Bewertungen internationaler Verkoster. Der solide Handwerker Sergio bleibt dabei ohne alle Star-Allüren. Er schätzt das Familienleben und geht lieber zum Angeln als auf große Bankette. Indes sind Germanos Weine komplex und finessenreich, und dabei in sich stimmig. Mit jedem Tropfen spürt man die Verbundenheit des Weinbauern mit seinem Land. "In einer Familie zu leben, in der die Arbeit zum Lebensinhalt gemacht wird, kann dazu führen, dass man sie entweder hasst oder von ganzem Herzen liebt. Für mich ist es seit meiner Kindheit das Letztere, denn obwohl ich die Aromen des Weins nicht zu schätzen wusste, genoss ich es, mit meinem Vater und meiner Familie auf dem Land und in den Weinbergen zu sein.", so Sergio.

Familientradition seit 1856 


Die Familie Germano baut seit 1856 in Serralunga d’Alba Trauben an
, die weiterverkauft wurden. Nach dem Niedergang des Weinbaus durch die Reblausplage Ende des 19. Jahrhunderts und zwei Weltkriegen dauerte es eine Weile, bis sich die verarmte Region zu neuer Größe aufschwingen konnte. Die Anfänge einer neuen Qualitätsoffensive mit einem Bewusstsein für die alten Lagen liegen in den 1960er Jahren. Ettore Germano, Vater des heutigen Inhabers Sergio Germano, bepflanzte zu dieser Zeit seine Weinberge mit neuen von ihm selbst selektionierten und veredelten Rebstöcken, die bessere und robustere Trauben lieferten. Mit der Gründung der Azienda Agricola Ettore Germano 1975 wurde der Grundstein für die eigene Weinproduktion und deren Vermarktung in Flaschen gelegt.

Der Aufschwung des Piemont in den 90ern

Seit den 1990er Jahren erfuhr das Piemont auch einen neuen önologischen und gastronomischen Boom. Wein wurde zu einem interessanten Genussmittel, Kulturgut und oft auch Kult zugleich. In Anlehnung an das naheliegende Frankreich entwickelte sich eine hochstehende Gastronomie in der Region und mit ihr ein blühender Tourismus. Die Alba-Trüffel wurde zu einem begehrten Luxusgut. Damit wuchs auch der Markt für die immer feiner werdenden Piemonteser Weine, vor Ort und auf den internationalen Märkten. Wie ein Sonderbotschafter für das Piemont wirkte dabei auch die Slow-Food-Vereinigung mit ihrem charismatischen Führer Carlo Petrini. Sie wurde Ende der 80er Jahre in den Langhe gegründet und hat bis heute dort ihr operatives Zentrum in dem Städtchen Bra und die eigene Slow-Food-Universität in Pollenzo.

Eine junge Generation setzt neue Maßstäbe

Elia, Elena, Maria und Sergio Germano

Elia, Elena, Maria und Sergio Germano

Diese Entwicklung bedeutete auch neue Chancen für die einstmals bäuerlichen Betriebe, die mit wenigen Hektaren schließlich gute Preise für ihre Produkte erzielen konnten. Eine junge Generation führte mit neuen Kenntnissen verbesserte Kellertechnik ein, setzte auch in der Weinbergsarbeit 100% auf Klasse statt Masse, entwickelte Marketing und eroberte Märkte. Auch der Familienbetrieb Germano nahm 1985 Fahrt auf, nach Abschluss der Önologie-Schule in Alba stieg Sohn Sergio Germano in den Betrieb ein. Schon Anfang der 1990er Jahre konnten bereits alle Trauben selbst verarbeitet und die Weine mit eigenem Etikett vermarktet werden. Zeit für eine Vergrößerung und Ausweitung der Rebflächen: Zu den vom Ur-Ur-Großvater geerbten 4 Hektar der Spitzenlage Cerretta kamen in den folgenden Jahren 6 weitere in Serralunga hinzu.

 

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