Weingut Geyerhof im Kremstal

der wunderbare Einstieg in die biodynamische Welt der Familie Maier

Während sich die Stadt Krems sowie der gleichnamige Fluss, der dem Weinbaugebiet Kremstal seinen Namen gibt, am linken Donauufer befinden, ziert eine kleine „Exklave“ von Weinbauorten auch das rechte Ufer. Hier, in Oberfucha, liegt das traditionsreiche Weingut Geyerhof. Dank der Aufzeichnungen der Mönche des nahegelegenen, auf einer Anhöhe thronenden Benediktinerstifts Göttweig kann dessen Geschichte bis 1135 zurückverfolgt werden. Eine illustre Geschichte, die von der üblichen Landwirtschaft mit Weinbau auch vom Bergbau, einer Schiffsmeisterei und einer Dampfziegelei erzählt. In Verbindung mit dem Schiffsmeisterrecht aus dem 17. Jahrhundert, das das Privileg zur Verschiffung von Gütern auf der Donau beinhaltet, tritt auch die heutige Inhaberfamilie auf den Plan – ein Schiff ziert bis heute das Familienwappen. Mit Josef Maier und seiner Frau Maria leitet inzwischen die 14. Generation die Geschicke des Gutshofes. Erst 2021 haben sie den Betrieb von den Eltern Josef und Ilse Maier übernommen.

Das Weingut hat 23 Hektar Rebfläche. Ohne esoterische Dogmatik, dafür mit viel Empathie und Leidenschaft stehen Josef und Maria für die biodynamisch geprägte Ausrichtung ihres Betriebes. Seit 2019 sind sie Mitglied bei Demeter.

Mit der damit verbundenen ganzheitlichen Betrachtungsweise ihres Lebensraumes betreiben sie in der vielfältig strukturierten Landschaft auch eine kleine Landwirtschaft mit Ackerflächen und einigen Rindern, die den organischen Dünger produzieren. Die extensiv bewirtschafteten Wiesen liefern Nahrung für die eigenen Bienenvölker. Ganz nach ihrem Motto Bio ist keine Produktionsweise, sondern eine Lebenseinstellung sehen sie in ihrem Ansatz die logische Fortsetzung dessen, was die Eltern begonnen haben: bereits 1988, als Bio-Weinbau noch vielfach mit Skepsis betrachtet wurde, haben diese die Bewirtschaftung ihrer Flächen und den Keller auf biologisch-organische Produktion umgestellt – eine wahre Pionierleistung, kam der Bio-Boom in Österreich doch erst nach der Jahrtausendwende so richtig in Schwung.

Am Geyerhof stehen die Kremstaler Leitrebsorten, der Grüne Veltliner und der Riesling, klar im Vordergrund. Auch der rote Zweigelt findet hier seinen Platz. Im insgesamt milden Klima nahe der Donau treffen die kontinentalen Einflüsse des Waldviertler Hochplateaus auf das pannonische heiße Klima aus dem Osten, was für deutliche Temperaturschwankungen sorgt. Zusammen mit den abwechslungsreichen Bodenarten ermöglicht das eine spannende Vielfalt finessenreicher, lagengeprägter Weine. Als Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter verfügt der Geyerhof über vier als Erste Lage klassifizierte Weinberge. Insgesamt zielt die Arbeit der Maiers im Keller auf den Erhalt der Eigenheiten der Weine, die niemals laut und opulent sind, sondern elegant, mit innerer Spannung und lebendiger, vielseitiger Präsenz.